Montag, 5. Juni 2017

Juni.

Hej,

Nun ist es Juni. Deutsche Ü50 Urlauber brettern in Scharen mit ihren Campingwagen über die Landstraßen und es wird wärmer.
Für viele Deutsche heißt es jetzt "Auf nach Schweden!", für mich heißt es bald "Hej då, Sverige!". Schon sehr bald. In einer Woche. Genau einer Woche.
"Genieße die Zeit!" höre ich jetzt noch öfter als ohnehin schon und ja, ich weiß, es ist gut gemeint, aber lasst das. Das ist mega dumm. Klingt jetzt vielleicht asozial, aber hä natürlich genieße ich die Zeit, aber durch dieses permanente "Genieße die letzten Tage!" setzt man sich selbst unter Druck. Genieße ich es genug? Was heißt überhaupt genießen? Und sei mal ganz davon abgesehen, dass "Genieße deine letzten Tage" etwas arg nach Massenmörderdrohung klingt. "Genieße deine letzten (Lebens)Tage! (bevor es zu spät ist.... c:)" Oh Gott stopp.

Aber nun gut. Jetzt habe ich noch eine Woche in Schweden. Winterklamotten wurden nach Deutschland geschickt, die Abschiedsgeschenke verteilt, sogar schon die ein oder andere letzte Unterrichtsstunde gehabt und von den Gastgroßeltern der ersten Gastfamilie wurde sich auch schon verabschiedet.
Im Laufe der Woche wird noch ein Abschied kommen, der mir am schwersten fallen wird. Der Abschied von Malmö.
Mein geliebtes Malmö.
Mir ist diese Stadt so sehr ans Herz gewachsen und bisher wusste ich nie genau wieso. Gestern Abend habe ich es begründen können, ohne dass es mir auffiel. Ich meinte, dass Malmö irgendwie ein kleines Berlin ist. Und das stimmt auch. Nur gefällt mir Malmö sogar noch besser. Und ich werde diese Stadt vermissen. Västra Hamnen. Triangeln. Den Krocksbäck Skatepark. Den Stadtpark bei Hyllie. Ammo's Falafelstand mit der besten Falafelrolle der Welt. Die Science-Fiction Buchhandlung in der man immer ein gutes Gespräch anfangen konnte. Die unzählig kleinen Lädchen mit ihren alten Kram, Second-Hand Klamotten, Büchern, alternativ Mode, Platten, und was man sich alles vorstellen kann. Die Bauart der Häuser in Triangeln, die ein wenig an Berlin-Prenzlauer Berg erinnert. Das Café dort bei der Högskola in der Nähe von SVT bei Västra Hamnen.
All das wird mir fehlen. Mein Malmö.

Aber ich freue mich dann doch sehr auf weniger Wind, unsere Weinberge, Mamas Essen, GESCHEIDES BROT, meine Familie und meine alten Freunden. Und ein bisschen auch im September auf die Oberstufe.

Ich selbst habe schon gemerkt, dass ich mich in manchen Aspekten verändert habe. Genau wie meine Ansichten auf manche Dinge oder habe von Dingen gelernt, die ich davor noch nie gesehen habe. Ich bin aber auch gespannt darauf, ob und wie sich mein gewohntes Umfeld verändert hat.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen